Ein europäischer Schlüsseldienst für Fakten, Trends und Tantiemen

30 Jahre Audiovisuelle Informationsstelle in Straßburg 

Was sind die wichtigsten Trends, die den europäischen Film beeinflussen? Welchen Platz haben Frauen in der europäischen audiovisuellen Industrie? Wie verändert VOD die Film- und Fernsehgewohnheiten? Wem gehören die Medien in Europa? Und wie können wir die Unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen Medien in Zukunft schützen? Das sind nur einige der Fragen, die in Europa seit 30 Jahren bei einem Schlüsseldienst in Straßburg auflaufen, der die Keyfacts ermittelt und sachdienlich aufbereitet: die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle. 

In der Villa Schützenberger in Straßburg, Allée de la Robertsau, in unmittelbarer Nähe zum Europarat, residiert die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle seit 1992. Zur Verfügung gestellt wurde eines der schönsten Gebäude des Straßburger Jugendstils von der Stadt Straßburg selbst, und nicht ohne Stolz wird in den Jubiläumsvideos zum 30 jährigen Bestehen nun durch die prachtvolle Villa geführt, die von den berühmten Architekten Julius Berninger und Gustave Krafft im Jahr 1900 erbaut wurde. Es ist ein ehrwürdiger Ort für eine wichtige Aufgabe, die in Europa lange vernachlässigt wurde und schon im Gründungsstatut der Institution festgelegt ist: Das als europäische Einrichtung des öffentlichen Rechts und Teil des Europarts gegründete Observatory sollte Licht ins Dunkel eines Wirtschaftsbereiches bringen, der sich bis dahin durch einen Mangel an Information und Transparenz auszeichnete. 40 Länder werden seitdem von der Informationsstelle gescreent und Informationen über die Märkte für Fernsehen, Radio, Kino, Games und die Mediengesetzgebung in Europa gesammelt und publiziert. Möglich ist das nur durch ein einzigartiges Netzwerk, das dem Obersvatory Informationen aus ganz Europa liefert, es gilt heute als unverzichtbar für politische Entscheidungen wie für die Akteure der Branche. 

Zur Feier des Jubiläums wird jeden Monat ein spezielles Thema beleuchtet, los ging es mit "Gender", "Cinema" oder "Video Sharing Plattformen".

Als Einrichtung des öffentlichen Rechts stellt die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle  einen Großteil ihrer Informationen kostenfrei zur Verfügung. Die Bereitstellung erfolgt auf einer umfangreichen Website sowie  in sozialen Netzwerken.  Die Informationsstelle kann im Rahmen von ad hoc -Dienstleistungsverträgen Forschungseinrichtungen durch Beraterleistungen unterstützen. Auf diese Weise gründete die Informationsstelle für die Kommunikation der Europäischen Kommission die MAVISE-Datenbank

Unterschiedliche Fachabteilungen erfassen eingehende Daten, verarbeiten und erstellen Informationen zum Markt mit Statistiken und Wirtschaftsanalysen sowie zu Trends in Kino, Fernsehen, Video und Internet. Außerdem werden Daten und Fakten zur Finanzierung der Branchen gesammelt. Kernfragen im Zusammenhang mit der audiovisuellen Industrie werden juristisch untersucht und es wird über maßgebliche rechtliche Entwicklungen und bahnbrechende Gerichtsentscheidungen berichtet, die für die Mediengesetzgebung in Europa von Belang sind. Einige der zentralen Themen und Forschungsschwerpunkt der Informationsstellen werden nun zur Feier des Jubiläums in einen monatlichen Fokus gerückt, los ging es mit "Gender", es folgten "Medieneigentum", Kino" und Video-Sharing-Plattformen. 

Ein einzigartiges Informationsnetzwerk in Europa 

Die Erfassung von Informationen über die Audiovisionsindustrie in 40 Ländern bedeutet eine wahre Sisyphusarbeit. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, hat sich die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle zu einer Meisterin im Netzwerkmanagement entwickelt. So gibt es für jeden Bereich der audiovisuellen Industrie ein Netz aus nationalen und länderübergreifenden Ansprechpartnern und Informationsquellen, die die Mitarbeitenden mit Bruttodaten und Analysen versorgen. Die Informationsträger können entweder Korrespondenten, nationale Einrichtungen oder in einigen Fällen professionelle Berater sein. Durch ihren Status genießt die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle privilegierten Zugang zu anderen öffentlichen europäischen Einrichtungen im Medienbereich und pflegt enge Beziehungen zu diesen. 

Die eingehenden Informationen werden sorgfältig ausgewertet und abgeglichen, so dass sie für Vergleichszwecke genutzt werden können. Daher ist die Informationsstelle als eine der wenigen Organisationen imstande, eine vergleichende Übersicht über den audiovisuellen Sektor in Europa anzubieten. 

Mehr zur Informationsstelle: https://www.obs.coe.int/en/web/observatoire/30th-anniversary#{%22120191720%22:[]}