Von Pfauen, Jazz und der See

Die MEDIA Highlights im Februar erzählen von Selbstfindung, Jazz, französischem Käse und dem großen Versprechen vom Meer

  • Filmszene aus "Pfau - bin ich echt?": Zwei Personen löschen ein brennendes Golfkart auf einem Golfplatz c) NGF Geyrhalterfilm

    Pfau - Bin ich echt? Regie: Bernhard Wenger © NGF Geyrhalterfilm

  • Schwarz-Weiß-Foto aus der Doku "Soundtrack to a Coup d'Etat". Der Politiker Patrice Lumumba zeigt seine verbundenen Handgelenke und blickt dabei entschlossen in die Kamera, c) Grandfilm, Harry Pot, Anefo, Nederlands Nationaal Archief

    Soundtrack to a Coup d'Etat Regie: Johan Grimonprez © Grandfilm, Harry Pot, Anefo, Nederlands Nationaal Archief

  • Filmszene aus "Könige des Sommers". Drei lachende Jungen fahren mit einem Traktor über eine Landstraße, c) Pandora Filmverleih

    Könige des Sommers Regie: Louise Courvoisier © Pandora Filmverleih

  • Schwarz-weiß-Foto aus der Doku "Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte". Eine Person in einer Bar trägt eine gruselige Maske, c) Libuse Jarcovjakova

    Noch bin ich nicht wer ich sein möchte, Regie: Klára Tasovská © Libuse Jarcovjakova

  • Filmszene aus: "Der Lehrer, der uns das Meer versprach". Ein Mann lachenden Kindern das Tanzen bei c) Filmax 24 Bilder

    Der Lehrer, der uns das Meer versprach, Regie: Patricia Font © Filmax 24 Bilder

Sehnsucht, Zweifel und Hoffnung – große Gefühle auf der großen Leinwand! Das MEDIA geförderte Kino im Februar spannt einen Bogen von den 1930er Jahren über die 1960er und bis in die Gegenwart. Unter prätentiösen Österreichern, zwischen französischen Kühen, auf afrikanischen Bühnen und in den spanischen Bergen erzählen unsere Kinohighlights von Pfauen, Comté, Jazz und der See. Film ab!

Wenn auf die Frage "Wer bist du?" die Antwort "Ja, wen hätten's denn gern?" lautet, dann heißt der Elefant im Raum ganz eindeutig: Identitätskrise! Der österreichische Filmemacher Bernhard Wenger widmet sich in seinem humorvollen Langfilmdebut Pfau – bin ich echt? (20.2.) eben jener Lieblingskrise des wohlstandsgelangweilten Performer-Milieus. Albrecht Schuch begeistert dabei in der Hauptrolle des Matthias, der als Inhaber der Agentur "My Companion" in immer absurdere Rollen schlüpft, um die Wünsche seiner illustren Kundschaft zu befriedigen – bis man ihn fragt, wer er denn eigentlich selbst sei. Der Film erhielt Entwicklungsförderung von MEDIA an die Firma Geyrhalter aus Österreich, eine Koproduktion mit Cala Film aus Berlin.

In den 1960ern erkämpfen sich viele afrikanische Staaten die Freiheit vom Joch der kolonialen Unterdrückung – und sehen sich doch weiterhin der imperialistischen Einflussnahme ausgesetzt. Mit seiner Dokumentation Soundtrack to a Coup d'État (6.2.) beleuchtet Regisseur Johan Grimonprez ein besonders musikalisches Kapitel dieser Zeit: Jazz als Werbemittel für westliche Interessen.

Mit Comté will der junge Totone (Clément Faveau) für seine kleine Schwester sorgen. Denn der beste Käse der Region wird mit 30.000 Euro prämiert – Motivation genug, um ihn für das Handwerk der Käserei zu begeistern. Mit Könige des Sommers (6.2.) hat die französische Regisseurin Louise Courvoisier eine hinreißende Komödie über die Liebe, die Jugend und das Landleben in all seiner Schön- und Rauheit präsentiert. Für ihren Debütfilm wurde Louise Courvoisier 2024 auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes mit dem den "Prix de la Jeunesse" in der Reihe Un Certain Regard ausgezeichnet.

Prag, Berlin, Tokio, Berlin, Prag – die tschechische Fotografin Libuše Jarcovjáková blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Repression, Flucht, Scheinehe, Mode, Erfolg und Rückkehr konfrontieren sie mit den Fragen: In welcher Welt lebe ich? Wer bin ich? Wie möchte ich leben? Aus zahlreichen Negativen und Tagebucheinträgen hat die tschechische Regisseurin Klára Tasovská das poetische Filmessay Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte (27.2.) montiert.

Spanien 1935: Der junge Lehrer Antoni Benaiges (Enric Auquer) übernimmt kurz vor Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs die Grundschule eines kleinen, abgelegenen Dorfes. Schnell baut der charismatische Mann eine vertrauensvolle Beziehung zu seiner Klasse auf, die ihm großes Misstrauen in der konservativen Gemeinde beschert. Der Lehrer, der uns das Meer versprach (6.2.) ist ein Appell an die Menschlichkeit, in dem Regisseurin Patricia Font aktuelle Debatten mit historischem Stoff verknüpft.

Alle MEDIA geförderten Filme in den Kinos: