Schöne neue, virtuelle Welt! Virtual Reality revolutioniert zurzeit unsere Sichtweise auf die Dinge, ob in Film oder Werbung, Game oder Wissenschaft, Fiktion oder Dokumentation. Bungee- Sprünge, Antarktis Forschung oder die Erkundung der Gegend um Tschernobyl - mit der Technik von VR, 360° und AR ist vieles möglich.
Für viele Filmschaffende ist die technische Entwicklung noch Neuland, das zu betreten sich aber lohnt. Ahnungslosen und Anfängern kann geholfen werden: Es gibt inzwischen verschiedene Fortbildungen und Märkte in Europa, die Film- und Medienschaffenden auf die Sprünge helfen und auch den Könnern Vernetzungs- und Verkaufsmöglichkeiten bieten.
Gespannt sein darf man auf das Programm des "VR Creators Lab", das in München als interdisziplinäres Trainingsprogramm für Autoren und Produzenten mit dem Fokus auf "Content Creation for Virtual Worlds" ins Leben gerufen wurde und in diesem Jahr erstmals stattfindet. Der erste Workshop findet im Juli 2017 statt, Bewerbungen sind bis zum 28. April möglich. Das Lab will Experimentierfeld, Lernformat und Netzwerkort in einem multidisziplinären, kreativen und spielerischen Umfeld für Europa sein.
Im März fand im französischen Laval außerdem der Laval Virtual VR/AR Content Market statt. Teilnehmen können dort VR und AR Content Produzenten, die ihr Projekt vor Finanzierern vorstellen wollen. Ob Games oder Film - hier ist alles gefragt! Es gibt zwei Möglichkeiten der Präsentation: Die "VR/AR Content Area" bei der die Produzenten einen Ausstellungsort innerhalb des Marktes zur Verfügung gestellt bekommen, der 2016 von rund 170 Ausstellern und 15.500 Besuchern genutzt wurde und den "Market Place" bei dem 20 Produzenten ihre Projekte vor internationalen Investoren pitchen und Feedback von anwesenden VR-Spezialisten bekommen. Nach den Pitchings werden außerdem Einzel-Meetings arrangiert.
Bei der ersten Ausgabe des Biennale College Cinema steht die Realität ebenfalls Kopf: Filmemacher und Kreative bauen in verschiedenen Workshops ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in Bezug auf die "360° interactive immersive future" aus und vertiefen sie. Es nehmen neun Regisseur-Produzenten Teams mit einem VR-Projekt von 10-20 Minuten teil, das sich noch im Konzeptstadium befindet. Im Fokus stehen Themen der Projektentwicklung und Finanzierung sowie Marketing und Promotion. Zum Abschluss werden die VR Projekte während der "Venice Production Bridge" während des Filmfestivals in Venedig vom 31. August bis zum 2. September in einer Ausstellung präsentiert. Es winken drei Preise in Höhe von 30.000 Euro, mit denen drei der VR-Projekte unterstützt werden.
Auch der Meet Market in Sheffield bietet mit dem Alternate Realities Market im Juni 2017 One-to-one Meetings für 25 Online, Interactive und Virtual Reality Projekte an, die Förderern und Beratern, darunter Redakteure und Sendervertreter, künstlerischen Organisatoren, Online Plattformen, NGOs und andere internationale Experten vorgestellt werden können.
Insgesamt werden VR Projekte immer selbstverständlicher in der Filmlandschaft, so dass bei Creative Europe MEDIA inzwischen auch Förderung im Bereich Projektentwicklung für VR Projekte beantragt werden kann.
Eine große Herausforderung bleibt es jedoch nach wie vor, narrative Inhalte zu erschaffen. Wir sind gespannt, wie die Geschichten in VR weitergehen
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