Der April wird in den Kinos von französischer Filmkunst dominiert: Mit François Ozon und Jacques Audiard bringen gleich zwei große Regisseure aus Frankreich ihre neuen Filme in die deutschen Kinos. Und dann bildet zum Monatsauftakt auch noch Paris die Szenerie für einen moderen Liebesreigen.
„Wo in Paris die Sonne aufgeht“
Paris, die ewige Stadt der Liebe. Hier leben sie dicht gedrängt, zwischen Sehnsüchten, Abenteuern, Dramen: In Paris, der ewigen Stadt der Liebe, schlägt Émilie schlägt sich nach ihrem Elite-Studium mit billigen Gelegenheitsjobs herum, hat schnellen Sex und träumt von einer Beziehung; Camille hat als junger Lehrer beruflich noch Illusionen, dafür keine in der Liebe, außer unkomplizierten Sex; Nora ist in die Stadt gekommen, um ihrer Vergangenheit zu entfliehen und mit Anfang Dreißig ihr Jura-Studium wieder aufzunehmen und Louise bietet als Amber Sweet im Internet erotische Dienste gegen Bezahlung an. – Drei Frauen, ein Mann. Ihre Lebenswege kreuzen sich im 13. Arrondissement in Paris. Jacques Audiard schafft mit dem modernen Liebesreigen in Zeiten von Dating Apps und Sex im Internet in seinem neuen Film „Wo in Paris die Sonne aufgeht“ einmal mehr unvergleichliche Filmkunst.
„Alles ist gutgegangen“
Themen wie Würde, Selbstbestimmung - und die Familie, mit all den ihr innewohnenden Machtverhältnissen thematisiert Frankreichs Meisterregisseur François Ozon in seinem 20ten Spielfilm. Basierend auf dem preisgekrönten Bestseller „Alles ist gutgegangen“ von Emmanuèle Bernheim, inszeniert Ozon das Sterben als letzten Ausdruck des Lebens, umgesetzt von einer erstklassigen Starbesetzung, ohne falsche Sentimentalitäten, mit leisen Zwischentönen, viel Liebe zum Detail und einer großen Portion Humor. Neben Sophie Marceau und André Dussollier brillieren die britische Grande Dame Charlotte Rampling sowie die deutsche Leinwand-Ikone Hanna Schygulla. Cannes war tief berührt von deruniversellen Geschichte und lud den Film in den Wettbewerb des weltweit wichtigsten Filmfestivals ein.
"In den besten Händen"
Nach ihren Filmen "La belle saison - eine Sommerliebe" und "An impossible love" greift die französische Regisseurin Catherine Corsini mit brandaktuelle Themen wie den Pflegenotstand und die Spaltung der Gesellschaft auf. Dabei ist ihr Film, der auf den letzten Filmfestspielen von Cannes seine Weltpremiere feierte, so bitter wie komisch, energiegeladen und berührend. Mit Valeria Bruni-Tedeschi (DIE SÜSSE GIER) und Marina Foïs (AFFÄREN A LA CARTE) als Hauptdarstellerinnen, liefert das Drama eine emotionale Achterbahnfahrt im Kinosessel.
"Die Odyssee"
Und auch der Ende des Monats startende Animationsfilm "Die Odyssee" kommt aus Frankreich: In beeindruckenden Bildern – handgemalt in Öl auf Glas – erzählt der Film eine berührende Geschichte von zwei Geschwistern auf der Such nach einem neuen Zuhause. Inspiriert von der Flucht ihrer Urgroßeltern aus Odessa schuf die Künstlerin Florence Miailhe einen Film, der sowohl Jugendliche als auch Erwachsene anspricht und ungeahnt aktuell ist.
In der deutschen Fassung spricht Hanna Schygulla die Stimme der Erzählerin, der Soundtrack von Philipp E. Kümpel wurde vom Filmorchester des Studio Babelsberg eingespielt. „Kann ein Film, der sich an junge Menschen richtet, ernste Themen aufgreifen, ohne sie zu verwässern oder zu vereinfachen? "Die Odyssee" ist eine brillante Antwort auf diese Frage, indem er die unschöne Realität unserer heutigen Welt in die Bildsprache des Märchens übersetzt.“ Le Monde
"The Innocents"
Mit all der feinen Filmkunst aus Frankreich konkurriert schließlich ein subtil erzählter Horrorthriller aus Norwegen um die Aufmerksamkeit des Publikums: Der Oscar-nominierten Drehbuchautor und Regisseurs Eskil Vogt hat sein Gespür für übernatürlichen Grusel bereits mit dem Skript zu THELMA (2017) unter Beweis gestellt. In seinem Horrorthriller "The Innocents" entführt er seine Zuschauer:innen nun in eine norwegische Hochhaussiedlung. Dort entdecken vier Kinder beim Spielen, dass sie ganz besondere Fähigkeiten besitzen. Sie können stumm miteinander kommunizieren und die Welt um sich herum manipulieren. Ein flirrend heißer Sommer voller Möglichkeiten tut sich den Freunden auf. Während die Erwachsenen nicht hinschauen, erproben die Kinder ihre neu gewonnene Macht. Die Zeiten von Vernachlässigung und Bevormundung scheinen für sie endlich vorbei zu sein.Ein herausragendes Kinderensemble und die beklemmende Atmosphäre sorgen dafür, dass die düstere Fabel über kindliche Grausamkeit, Moral und ahnungslose Eltern dem Publikum noch lange im Gedächtnis bleibt.
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