ComingSoon @ Schlingel: Kinderfilm-Highlights in spe – und ein Interview

29. September 2025 in Chemnitz

  • Schlingel - Talk beim Industry Forum © IFF SCHLiNGEL

Als Branchentreffpunkt für die Kinder- und Jugendfilmszene hat sich parallel zum Festival das SCHLiNGEL Industry Forum einen Namen gemacht. Der Branchentreff für das Fachpublikum des Festivals ist mittlerweile eine der wichtigsten Plattformen der Kinder- und Jugendfilmszene. CED Berlin-Brandenburg ist Mitveranstalter des Format "ComingSoon", das zum 9. Mal stattfindet. Wir haben mit Programmleiterin Franziska Winter über das SCHLiNGEL Industry Forum gesprochen.

Auf akkreditierte Fachbesucher:innen warten beim Industry Forum Diskussions- und Pitchingformate oder Case Studies sowie Angebote zum Austausch und Networking. Bei der Fachveranstaltung „ComingSoon“ engagiert sich Creative Europe Desk Berlin-Brandenburg seit vielen Jahren. Hier werden potentielle Kinderfilm-Hits aus Deutschland und Europa vorgestellt und mit Gästen diskutiert. „ComingSoon“ findet in diesem Jahr am 29. September statt. Aus Anlass des Jubiläums wird das Programm mit diesmal mindestens sieben Filmen noch größer ausfallen. Das ganze Industry Programm wird nächste Woche veröffentlicht.

Wir haben mit Programmleiterin Franziska Winter über das SCHLiNGEL Industry Forum gesprochen. Siehe Interview im Anschluss. 
 

Franziska Winter © FF SCHLiNGEL

"Austausch zwischen internationalen Kreativen"
Interview von Nikola Mirza

Creative Europe Desk Berlin-Brandenburg : Was passiert beim Industry Forum?

Franziska Winter: Das SCHLiNGEL Industry Forum ist eine mehrtätige Veranstaltungsreihe mit Podiumsdiskussionen, Projektpräsentationen und Masterclasses, die sich an das internationale Fachpublikum richtet und sich als eine der wichtigsten Plattformen der Kinderfilmbranche in Europa etabliert hat. Jedes Jahr werden nicht nur aktuelle Themen und Projektideen in den Mittelpunkt gestellt, sondern auch der Austausch zwischen internationalen Kreativen sowie Produzenten, Verleihern und Regisseuren gefördert. Eines unserer jährlichen Highlights ist die Reihe „ComingSoon“, die wir in Kooperation mit Creative Europe Desk Berlin-Brandenburg organisieren und damit vorrangig europäischen Filmen eine Plattform geben, die sich noch in der Produktion bzw. kurz der Fertigstellung befinden.

Warum ein eigenes Industry Forum? Wie kam es dazu?

Das IFF SCHLiNGEL möchte den Kinder- und Jugendfilm voranbringen, indem es die Plattform schafft, die unterschiedlichen Vertreter aller Entwicklungsstufen eines Filmes zusammenzubringen und damit einen optimalen Austausch zu ermöglichen. Gerade im speziellen Bereich des Kinder- und Jugendfilmes ist es wichtig, den Diskurs über die Grenzen des eigenen Landes, aber auch über Europa hinaus zu stärken. Die Notwendigkeit dazu hat uns bewogen, ein eigenes Veranstaltungsformat dieser Art zu entwickeln, um diese Mission zu unterstützen und im regulären Festivalkontext hervorzuheben. Wir freuen uns, dass das SCHLiNGEL Industry Forum seit nunmehr fast zehn Jahren eine stete Entwicklung durchlebt hat und sich heute zu einem der wichtigsten Treffpunkte der internationalen Kinder- und Jugendfilm Szene entwickelt hat.

Welchen Stellenwert hat die europäische und internationale Filmbranche für das Industry Forum?

Der Austausch in der europäischen und internationalen Filmbranche trägt zur Vernetzung, Verbreitung und Stärkung von dieser bei und hat somit einen hohen Stellenwert für alle Filmschaffenden. Insbesondere kann in diesem Zusammenhang auch der Standort Mitteldeutschland für internationale Filmschaffende ins Blickfeld gerückt werden. Unsere internationalen Gäste sind jedes Jahr begeistert von der Vielzahl an Möglichkeiten, einen tiefen Dialog im speziellen Bereich der Kinder- und Jugendfilme zu erfahren, der sich von Produktionsideen über Fördermöglichkeiten bis zu Distribution erstreckt. Ein Paradebeispiel für internationalen Austausch ist der „Club of Festivals“ – ein von SCHLiNGEL gegründetes Netzwerk aus mehr als 25 Programmvertretern der international führenden Kinder- und Jugendfilmfestivals.

Ein Programmpunkt ist das Format „ComingSoon“. Was macht es so beliebt?

Eine handverlesene Auswahl an Projekten – präsentiert von den Filmemachern selbst – gibt einen jeweils kleinen Einblick in die Kinderfilmhits von morgen, die sich kurz vor der Fertigstellung bzw. kurz vor Release befinden. Die Vertreter des „Club of Festivals“ haben hier die Möglichkeit zu sehen, welche Filme im Folgejahr in die Veröffentlichung gehen und können diese bereits in ihre Planungen aufnehmen. So fand über „ComingSoon“ eine Vielzahl an Filmen ihren Weg weit in die Welt und feierten ihre Premieren auf namhaften SCHLiNGEL-Partnerfestivals.

Wie sehr wurde das Industry Forum auch als Gelegenheit für Pitchings, Finanzierung von Kinder- und Jugendfilm-Projekten angenommen?

Wir sehen einen konstant steigenden Zuspruch an Interesse zum Austausch. Gerade im Bereich von Filmemachern und Filmschaffenden, die ihren Fokus bisher nicht im Kinder- und Jugendfilmbereich hatten, treffen beim SCHLiNGEL Industry Forum auf eine Community, in der sie Zugang zu diesem speziellen Bereich der Filmindustrie bekommen und sich dahingehend vernetzen können. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Austausch und der Weiterführung von Projektideen.

Ein Blick in die Zukunft: Wo soll das Forum in fünf Jahren stehen?

Der Bedarf das SCHLiNGEL Industry Forum weiter auszubauen und um einige inhaltliche Veranstaltungsformate zu ergänzen, ist auf jeden Fall gegeben und wird jedes Jahr neu gedacht. Wir freuen uns immer auf interessante Ideen und Projekte, die uns gemeinsam wundervolle Filme für unsere jungen Zuschauer schaffen lassen.

Vielen Dank für das Interview!