Mit 9 Mio. Euro geht der MEDIA Aufruf “Innovative Tools and Business Models” seit dem 18. Oktober in die dritte Runde. Von Big Data bis KI – gefördert werden innovative Projekte, die die Wettbewerbsfähigkeit der Branche und den Zugang zu europäischen audiovisuellen Werken stärken. Unter den erfolgreichen Antragstellenden befinden sich auch einige deutsche Projekte. Wir haben mit Emmanuel Cocq von der Brüsseler European Education and Culture Executive Agency (EACEA) über den Aufruf und die Erkenntnisse aus den letzten Bewerbungsrunden gesprochen.
Creative Europe Desk NRW: Zeit für eine Zwischenbilanz: Seit 2021 gab es zwei Bewerbungsrunden des MEDIA Aufrufs “Innovative Tools and Business Models”. Was ist Ihr Fazit?
Emmanuel Cocq: 33 Projekte mit insgesamt 21,1 Millionen Euro haben wir in den letzten zwei Jahren unterstützt – und sind mit der Auswahl der Projekte sehr zufrieden. Einen Anteil daran hatte sicherlich auch die Umstrukturierung des Aufrufs: Für den Aufruf 2022 haben wir noch stärker die entscheidenden Kriterien herausgestellt: Innovation, klare Ziele, eine umfassende Marktanalyse und ein entsprechender Business Plan. Außerdem haben wir den Förderzeitraum von zunächst einem Jahr auf drei Jahre verlängert – diese Punkte scheinen den Bedürfnissen des Marktes genau zu entsprechen.
Das klingt vielversprechend. Gibt es Projekte aus den letzten beiden Runden, die besonders bemerkenswert waren?
Die 33 Projekte spiegeln eine große und ausgewogene Vielfalt wider und bedienen die Bedürfnisse des Marktes. Wir freuen uns zudem, erstmals zwei Projekte zu unterstützen, die die Möglichkeiten des Metaverse für die Verbreitung europäischer Inhalte, Publikumsentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit der Branche untersuchen.
Für den aktuellen Aufruf (Deadline: 24. Januar 2023) werden fast 9 Millionen Euro zur Verfügung stehen: Können Sie bereits einschätzen, wie viele Projekte damit gefördert werden könnten?
Auf Basis des Budgets und mit Blick auf unsere Erfahrungen aus den letzten beiden Aufrufen, rechne ich damit, dass wir bis zu 15 Projekte fördern.
Gibt es eine maximale Fördersumme pro Projekt?
Eine maximale Fördersumme pro Projekt gibt es nicht. Es ist Sache des Antragstellers, sein Budget – und damit die Höhe der Unterstützung – angemessen zu gestalten. Zentral ist, dass die Beträge verhältnismäßig und nachvollziehbar sind und mit den beantragten Aktivitäten übereinstimmen. Ein sehr hohes Budget – und damit ein hoher beantragter Zuschuss – mit einem unzureichenden Kosten-Nutzen-Profil würde die Chancen des Projekts auf eine Auswahl stark beeinträchtigen.
Last but not least: Welches sind Ihre Top Tipps für Antragstellende und deren Einreichungen?
Der Aufruf ist sehr marktfreundlich. Daher: Neben einem verstärkten Fokus auf Innovation sollten Antragstellende besonderes Augenmerk auf eine umfassende Marktanalyse legen. Außerdem sollten sie klar begründen, inwieweit das eingereichte Projekt echtes Potential für eine europaweite Anwendung bietet.
Wir freuen uns auf die kommenden Projekte! Lieber Herr Cocq, vielen Dank für das Gespräch!
Am 24.11. von 10 bis 11 Uhr informieren die deutschen Creative Europe MEDIA Desks in einer Online-Session über den aktuellen Förderaufruf. Anmeldung bis zum 23.11.
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