Septemberkino mit MEDIA

Neues von François Ozon, französische Kinokunst und Singen im Chor

  • "Peter von Kant" (c) MFA Carole Beuthel-Foz

  • "Die Küchenbrigade" (c) Piffl Medien

  • "Unsere Herzen - ein Klang" (c) Neue Visionen

  • „Museum of the Revolution“ von Srdna Keca (c) Deja vu

  • „Das Leben ein Tanz“ von Cédric Klapisch (c) Studiocanal

Peter von Kant“, einst ein großer Regisseur, mittlerweile über seinem Zenit, wankt liebend, leidend, schreiend, saufend und singend durch sein Kölner Atelier. Durch Sidonie, ein Filmstar und viele Jahre seine Muse, lernt Peter den jungen, schönen Amir kennen und verliebt sich auf der Stelle in den Schauspieler. Genauso schnell, wie die leidenschaftliche Affäre zwischen den beiden entsteht, endet sie auch wieder – als Amir durch Peter berühmt geworden ist. Amir verspottet, demütigt und betrügt Peter, wodurch dieser einer Zerstörungssucht verfällt, die nicht zuletzt seine Mutter trifft. 1972 entstanden, gilt „Die Bitteren Tränen der Petra von Kant“ als eines der ersten ganz großen Meisterwerke von Rainer Werner Fassbinder. 2022 eröffnete François Ozons Neuinterpretation und Hommage, mit Hanna Schygulla und Isabelle Adjani, die Berlinale.

Weniger Kammerspielartig aber ebenfalls sehr französisch geprägt zeigt sich das Septemberprogramm mit dem neuen Film von Cédric KlapischDas Leben ein Tanz“, „Die Küchenbrigade“ und „Weinprobe für Anfänger“. Frankophile kommen also voll auf ihre Kosten!

Einen spannenden Kontrast zum eher leichten Kinogennuss aus Frankreich bietet „Museum of the Revolution“ von Srdan Keca: “The wind got up in the night and took our plans away,”, lautet das Sprichwort im Eröffnungstitel. Die Worte sind eine Anspielung auf den Plan von 1961, in Belgrad ein großes Museum als Hommage an das sozialistische Jugoslawien zu errichten. Das Museum sollte "die Wahrheit" über das jugoslawische Volk bewahren, aber der Plan kam nie über den Bau des Kellergeschosses hinaus. In diesem feuchten, stockdunklen Raum leben im Film die Ausgestoßenen einer Gesellschaft, die vom Kapitalismus umgeformt wurde. Der Film folgt einem jungen Mädchen, das sich auf der Straße Geld verdient, indem es mit seiner Mutter Autoscheiben putzt.

Der Musik-Dokumentarfilm „Unsere Herzen – ein Klang“ von Torsten Striegnitz und Simone Dobmeier bringt den Zuschauern die besondere Magie des gemeinsamen Singens im Chor bewegend und mitreißend näher.