“Quo Vadis, Aida?” gewinnt LUX AUDIENCE AWARD 2022

  • QUO VADIS, AIDA (c) Deblokada, Foto von Christine A. Maier

Anfang Juni wurde der diesjährige LUX Audience Award an die bosnische Regisseurin Jasmila Žbanić  für ihr Drama „Quo Vadis, Aida?" Vergeben.  
„Dieser Film ist ein entschiedener Aufruf für Gerechtigkeit für die Frauen und Mütter von Srebrenica, die die grausame Ermordung von mehr als 8.000 ihrer Angehörigen miterlebt haben. Solche schrecklichen Gräueltaten und ein solches Verbrechen gegen die Menschlichkeit dürfen niemals vergessen werden”, sagte die Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola während der Zeremonie im Straßburger Plenarsaal. 

„Der LUX-Publikumspreis schlägt eine Brücke zwischen unserer politischen Arbeit und der kreativen Arbeit von Filmemachern in Europa. LUX-Filme sind ein künstlerisches Echo auf den Kampf für Bürgerrechte, Menschenrechte, Gerechtigkeit, Demokratie und Freiheit“, fügte sie hinzu. 
 
Die Regisseurin und Produzentin des Films, Jasmila Žbanić, nahm den Preis entgegen und sagte: „Als ich einen Film über den Völkermord in Srebrenica vorbereitete, dachte ich, dass der Krieg in Bosnien, in Kroatien, in unserer Region der letzte in Europa war. Es hat mich schockiert, als ich sah, dass wir Europäer den Krieg in der Ukraine zulassen. Ich fordere Sie alle auf, einen Weg zu finden, den Krieg in der Ukraine zu beenden." 

 Die Srebrenica-Überlebende und Vorsitzende des Vereins „Mütter von Srebrenica“ Munira Subašić wandte sich ebenfalls an die Abgeordneten im Plenum: „In der Ukraine weinen Mütter, die nach den Gebeinen ihrer Söhne suchen. Deshalb bitte ich Sie, den Krieg in der Ukraine zu beenden, damit möglichst wenige Mütter auf der Welt leiden müssen.“
Die anderen zwei Filme in der Vorauswahl waren „Große Freiheit“ von Sebastian Meise (Österreich, Deutschland) und „Flee“ von Jonas Poher Rasmussen (Dänemark, Frankreich, Norwegen, Schweden).

Weitere Informationen zu den Kandidaten für den LUX-Publikumspreis 2022 finden Sie hier

Der Gewinner wurde von den Abgeordneten des Europäischen Parlaments und den europäischen Bürgerinnen und Bürgern ausgewählt (die jeweils zur Hälfte die endgültige Entscheidung tragen). Das Publikum konnte bis zum 25. Mai abstimmen, die Abgeordneten konnten bis zum 7. Juni wählen.