Das Know-how und die Karriere auf die nächste Stufe zu bringen, das verspricht das Programm Berlinale Talents, das 200 Nachwuchsfilmschaffende aus der ganzen Welt zusammenbringt. Als Talentförderungsprogramm der Berlinale ist es längst mehr als eine Weiterbildung, vielmehr ein globales Netzwerk von Filmprofis, das Kontinente und Disziplinen umfasst. Das Programm umfasst Gespräche, Workshops, Think-Tanks und Networking und ist die “Drehscheibe des Festivals für Kreativität, Zusammenarbeit und Entdeckungen”.
Berlinale Talents richtet sich an Film- und Serienschaffende sowie XR-Content-Macher, die bereits Erfolge vorweisen können. Talente aus über 15 Filmdisziplinen steht das Programm offen, welches sich nicht nur darauf konzentriert, was die Expert:innen zu bieten haben, sondern auch darauf, was die Talents selbst in die Gruppe einbringen können.
- Berlinale Talents: 13.-18.2.2026, bewerben bis 3.9.
- Info-Webinar am 13.8., 11.00 Uhr, hier geht es zur Anmeldung
Wir haben mit Nikola Joetze, Projekt Managerin von Berlinale Talents, darüber gesprochen, was Talente mitbringen sollten, wonach sie das Programm gestalten und warum sie ihren Job so liebt!
Creative Europe Desk Hamburg: Liebe Nikola, Ihr sucht aktuell wieder Talente für das Programm im Februar 2026. Was muss ich denn mitbringen, um bei euch eine Chance zu haben?
Nikola Joetze: Für uns ist vor allem wichtig, dass sich Bewerber:innen ehrlich und reflektiert mit den Herausforderungen ihres Filmemachens auseinandersetzen – und uns genau das in der Bewerbung schildern. Berlinale Talents ist eine lebendige Community aus rund 200 Filmschaffenden aus etwa 15 Gewerken. Peer-to-Peer-Learning steht bei uns im Mittelpunkt. Nur wenn wir die individuellen Situationen und Bedürfnisse der Talente verstehen, können wir das Programm passgenau gestalten – das ist eines unserer wichtigsten Erfolgskriterien.
Zudem erwarten wir, dass Bewerber:innen bereits mehrere Kurzfilme oder sogar einen abendfüllenden Film produziert haben, die idealerweise schon auf internationalen Festivals gezeigt wurden. Unser Auswahlkomitee sichtet jede der rund 3.800 Bewerbungen ganz genau: Neben den Filmbeispielen sind das persönliche Video, der Lebenslauf und vor allem die Antworten auf unsere Fragen entscheidend.
Mein Tipp daher: Beginnt frühzeitig mit der Bewerbung und nehmt euch die Zeit, wirklich authentisch und ehrlich zu antworten.
Könnt Ihr schon sagen, welche Themen dieses Mal im Fokus stehen? Das Motto verratet Ihr ja immer erst Ende des Jahres...
Wir blicken auch diesmal ganz genau auf die vielfältigen Facetten des Filmemachens – und werden ein Thema wählen, das, ähnlich wie „Common Tongues“ oder „Listen Courageously“, Offenheit schafft und einen roten Faden bildet. Es soll einerseits die verschiedenen Aspekte des Filmemachens miteinander verbinden und andererseits tiefere, verborgene Ebenen des kreativen Prozesses und der Branche beleuchten. Mein Co-Leiter Tobias Pausinger und ich haben schon während unserer ersten gemeinsamen Berlinale Talents in diesem Jahr eine Idee entwickelt, die wir nun weiter verfeinern. Ende des Jahres können wir dann endlich das Thema verkünden – ich freue mich auf den Moment!
Spielt KI eine Rolle bei der Themensetzung, bewerben sich bereits Filmschaffende mit KI generiertem Material?
Künstliche Intelligenz und neue Technologien sind für uns natürlich hochaktuelle Themen, die wir in Talks und Workshops behandeln. Zum Beispiel wird das Thema im Workshop „World Building“ eine wichtige Rolle spielen. Ob wir in diesem Jahr bereits Bewerbungen mit KI-generiertem Material bekommen, wissen wir noch nicht – die Bewerbungsfrist endet am 3. September, danach können wir genaueres sagen. Klar ist aber: Wir beobachten diese Entwicklungen sehr aufmerksam, denn sie verändern das Filmemachen nachhaltig.
Was war ein besonderes Highlight im vergangenen Jahr und worauf freust Du Dich besonders?
Für mich ist der magische Moment, wenn wir die 200 Talente zum ersten Mal persönlich kennenlernen. Dieses Jahr hatten wir Tilda Swinton als Überraschungsgast und daraus wurde ein Gespräch, das mich sehr tief berührt hat.
Das gesamte Bühnenprogramm bietet so viele inspirierende Augenblicke – Momente des Lernens, neue Perspektiven, berührende Einsichten – dass ich mich jetzt schon sehr auf das kommende Jahr und unser neues Thema freue. Ebenso besonders ist der letzte gemeinsame Morgen, an dem wir den Talenten ganz bewusst zuhören. Der Raum füllt sich dann mit Geschichten, Wünschen und Ideen, die unglaublich viel Energie und Kraft für die nächsten Monate der Vorbereitung geben.
Ich liebe meinen Job, weil ich so viele besondere Menschen kennenlerne, die mich herausfordern, zum Lachen bringen und mir immer wieder neue Blickwinkel schenken.
Vielen Dank liebe Nikola!
Interview: Lisa Emer, Creative Europe Desk Hamburg
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