Das Europäische Parlament hat in diesem Jahr den LUX Film Prize an den isländischen Oscar-Kandidaten "Gegen den Strom" von Benedikt Erlingsson verliehen. "Es geht um Demokratie, manipulative Medien, den Kampf um die Umwelt und das Recht der Menschen zu handeln, auch wenn sie gegen Regeln verstoßen" - so beschreibt der isländische Regisseur seinen Film. Sein lustiger und surrealer "Arthouse Actionthriller mit viel Musik" zeigt vor der Kulisse der atemberaubenden Natur Islands die dramatische Dringlichkeit der Umweltprobleme, mit denen wir es zu tun haben.
Ein Appell und ein Aktivistenfilm
"Mein Film ist auch ein Warnruf. Es gibt eine seltsame Kultur, dieses Problem zu verleugnen und aufzuschieben. Es ist unser Lebensstil, den wir ändern müssen, und dies ist eine große Herausforderung für unsere Generation", sagte Erlingsson nach der Preisverleihung in einem Facebook-Live-Interview.
"Mit Benedikt Erlingssons Werk konnte sich eine Koproduktion durchsetzen, die nicht nur innovativ und kreativ wertvoll ist, sondern vor allem sehr politisch, weiblich und emanzipatorisch", kommentiert Petra Kammerevert, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung, die Verleihung des LUX-Filmpreises am Mittwoch, 14. November 2018 in Straßburg. "Der Film bringt den Zuschauer*innen viele politisch relevante Kontroversen wie den Klimawandel näher und zieht sie auf humorvolle Art und Weise in seinen Bann. Neben den Bezügen zu politischen Fragestellungen kann der Film auch als eine Hommage an das Motto der Europäischen Union 'In Vielfalt geeint' verstanden werden - insbesondere durch den humoristischen Einbezug isländischer und ukrainischer Musiker."
Der LUX-Filmpreis wird zum zwölften Mal verliehen. Der Preis soll die kulturelle Vielfalt und die Kreativität des europäischen Kinos fördern, europäische Werke einem breiteren Publikum zugänglich machen und gesellschaftliche Debatten anregen. Neben "Gegen den Strom" standen in diesem Jahr Mila Turajilićs "The Other Side of Everything" (Serbien) und Wolfgang Fischers "Styx" (Deutschland/Österreich) in der engeren Auswahl.
Die drei Finalisten-Filme erhalten finanzielle Förderung für die Untertitelung in die 24 Amtssprachen der Europäischen Union. Der Gewinnerfilm erhält zusätzlich Unterstützung für die Erstellung einer Fassung für hör- und sehbehinderte Menschen sowie für transnationales Marketing.
Weitere Informationen: www.europarl.europa.eu
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