EU-Kommission veröffentlicht fünf neue Aufrufe für den Nachrichtensektor

Die Europäische Kommission hat im Rahmen der „News Initiative“ fünf Aufrufe veröffentlicht, die sich gezielt an den Nachrichtensektor wenden. Die Initiative ist Teil des Aktionsplans für den Medien- und audiovisuellen Sektor der EU, mit dem eine freie, vielfältige und pluralistische Medienlandschaft gefördert und langfristig gestärkt werden soll.  

Die Calls sind bislang nicht Teil des Creative Europe Programms, sondern werden als Pilotprojekte bzw. "Vorbereitende Maßnahmen" durchgeführt. Weitere Informationen sowie die Antragsunterlagen finden Sie unter den jeweiligen Links.

A European public sphere: a new online media offer for young Europeans
Nach zwei Pilotprojekten aus den Jahren 2020 und 2021 unterstützt die Europäische Kommission mit diesem Aufruf erneut die Produktion von Inhalten aktueller Themen aus ganz Europa für und durch junge Europäer:innen. 
Insgesamt stehen Mittel in Höhe von 9 Mio. Euro zur Verfügung. Der Kofinanzierungssatz beträgt höchstens 80 % der förderfähigen Kosten; Antragsteller können einen niedrigeren Kofinanzierungssatz vorschlagen. Die Kommission geht davon aus, dass drei oder vier Vorschläge mit einem Höchstbetrag von 3,5 Mio. EUR finanziert werden.
Einreichtermin 24.10.2022

Covering EU affairs through radio
Der Aufruf soll die Produktion und den Vertrieb von unabhängigen Radioinhalten über europäische Themen unterstützen, die über den Äther und in digitalen Formaten verbreitet werden. Im Rahmen der Multimedia-Maßnahmen steht dieser Aufruf Nachrichtenmedienorganisationen offen, die auf die qualitativ hochwertige Berichterstattung der EU-Rundfunkanstalten zurückgreifen können und dabei digitale Technologien und Formate wie Podcasts nutzen. Die Antragsteller sollten über ein Netzwerk von mindestens vier Mitgliedern eine Abdeckung in mindestens sechs EU-Sprachen gewährleisten. Der Höchstbetrag der Förderung liegt bei 4,4 Mio. Euro, was bis zu 95 % der förderfähigen Gesamtkosten entspricht.
Einreichtermin 12.9.2022

Supporting local and regional news media in face of emerging news deserts
Die Aufforderung zur Unterstützung lokaler und regionaler Nachrichtenmedien angesichts neu entstehender Nachrichtenwüsten zielt darauf ab, die  langfristige Widerstandsfähigkeit in lokalen, regionalen und kommunalen Medienökosystemen zu erhöhen und das Verständnis des Phänomens der "Medienwüsten" zu verbessern. Die Antragsteller müssen ein Medienfinanzierungssystem vorschlagen, das die Transformations- und Innovationsfähigkeit der Medien in mindestens 5 EU-Mitgliedstaaten fördert und eine nachhaltige Wirkung auf lokale, regionale und kommunale Medien und ihre Gemeinschaften hat. Dieser Aufruf zielt auf die Unterstützung von einem Projekt ab und verfügt über ein maximales Budget von 1,99 Mio. Euro.
Einreichtermin: 19.9.2022

Media networks: Production and dissemination of data-driven news content
Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Bereich der datengesteuerten Nachrichtenproduktion.
Die Aufforderung richtet sich an alle Arten von Medien, wobei die Formate kosteneffizient und in Einklang mit den aktuellen Konsumgewohnheiten in ganz Europa sein sollten. Das verfügbare Gesamtbudget liegt bei 1,4 Mio. Euro, die EU-Kofinanzierung pro Projekt beträgt höchstens 80 Prozent der förderfähigen Kosten und höchstens 700.000 Euro.
Einreichtermin: 26.10.2022

Euro.European media platforms
Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Projekte europäischer Medienplattformen, mit denen der Zugang zu vertrauenswürdigen Informationen in der gesamten Europäischen Union verbessert werden soll. Die Aufforderung richtet sich an Nachrichtenmedienorganisationen – einschließlich Rundfunkanstalten und Verlagen –, Entwickler von Medientechnologien und andere Organisationen, die im Bereich Nachrichtenmedien tätig sind. Das Gesamtbudget liegt bei 6 Mio. Euro, wobei die Kofinanzierung der EU bei höchsten 80 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten liegt und der Höchstbetrag der Unterstützung pro Projekt bei 2,5 Mio. Euro.
Einreichtermin: 17.10.2022

Bei Fragen zu den Aufrufen wenden Sie sich bitte direkt an die DG Connect bei der Europäischen Kommission:
CNECT-NEWSMEDIA@ec.europa.eu