Beim von Creative Europe Desk Hamburg veranstalteten VFX Workshop betonten die Referenten vom Amsterdamer APostLab Workshop immer wieder, wie wichtig die frühzeitige Einbindung eines VFX Supervisors in den Entwicklungs- und Produktionsablauf eines Projekts ist. "We'll fix it in the post" - diese Zeiten sind lange vorbei.
APostLab ist ein einzigartiges MEDIA gefördertes Training für Produzent*innen und Post Production Supervisors. Geschäftsführer Joost de Vries: "Unser Ziel ist es, dass der Post Production Supervisor eine ähnliche Bedeutung bekommt wie zum Beispiel ein Lighting Supervisor. Außerdem braucht auch der Postproduktionsbereich ein Netzwerk, daran arbeiten wir zur Zeit weltweit". Je mehr Wissen die Produzent*innen über VFX hätten, desto einfacher und möglicherweise kostengünstiger ließen sich Visual Effects in die Filmproduktion integrieren. Creative Director Dennis Kleyn vom VFX Studio Planet X: "Trotz all unserer Möglichkeiten gilt generell, dass man immer versuchen sollte, die Szene real zu drehen, bevor man VFX in Betracht zieht Denn nichts geht über eine echte Flamme".
Post before you shoot!
Nach einem Überblick über die wichtigsten VFX-Techniken hatten Hamburger Produzent*innen die Gelegenheit, sich im Rahmen von Case Studies zu ihren aktuellen Projekten im Entwicklungsstadium beraten zu lassen. Wie lernt der reale Esel in der Kinderbuchadaption "Grisella", produziert von Red Balloon Film, das Sprechen, so dass es möglichst realistisch aussieht? Wie stellt man die Hamburger Köhlbrandbrücke bei ihrer Entstehung in den 70er Jahren dar, fragt Regisseur Marc Brummund von "Candy Boy", der von Tamtam Film produziert wird. Und wie dreht man Zwillingsschwestern in einem Bild mit nur einer Schauspielerin? Der satirische Psychothriller "Jeanne Dark", produziert von Kinescope Film, stellt die Beteiligten vor große Herausforderungen. Regisseur Florian Eichinger ("Die Hände meiner Mutter"): "Der Workshop hat uns sehr konkrete Tipps an die Hand gegeben, die unser Vorhaben durchaus machbar erscheinen lassen, ohne das Budget komplett zu sprengen. Das ist in der Tat sehr befreiend, und wir werden jetzt zügig einen VFX Supervisor ins Boot holen".
Fast keine Produktion kommt heute mehr ohne Nachbearbeitung durch Visual Effects aus. Es wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass das Drehbuch mit den Möglichkeiten und den Grenzen eines echten Drehs in Einklang gebracht wird. Und meistens bietet VFX dafür mehr als eine Lösung.
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