Der 17. Juli war ein Wendepunkt im Entscheidungsprozess für das neue Creative Europe Programm der EU, denn Rat und Parlament erzielten eine politische Einigung über den Wortlaut des neuen Programms. Ab 2014 wird Creative Europe die bisherigen Programme MEDIA, MEDIA Mundus und Kultur mit einem Gesamtbudget von 1.462,7 Milliarden Euro ersetzen.
Die Budgetverteilung sieht 56% für MEDIA, 31% für Kultur und 13% für den cross-sektoralen Bereich vor, der sowohl den Garantiefonds als auch die Unterstützung für die Creative Europe Desks beinhaltet, wie die MEDIA Desks und Antennen sowie der Cultural Contact Point in Zukunft heißen werden. Zur Zeit konzentriert man sich in Brüssel auf das Arbeitsprogramm für 2014, das die Hauptparameter für alle Maßnahmen festlegt: die Anzahl der Aufrufe, die Bereitstellung des Budgets und die Auswahlkriterien. Ziel ist es, die ersten Aufrufe vor Jahresende zu veröffentlichen. Im ersten Jahr des neuen Programms werden drei neue Förderlinien eingeführt: “Audience Development” unterstützt neue Maßnahmen zur Erschließung neuer Zuschauerschichten, ist aber auch in den Bereich der Festivalförderung integriert, wo neue, starke Konzepte zur Zuschauer-Gewinnung gesucht werden. Der zweite innovative Bereich wird die Unterstützung von internationalen Koproduktionsfonds sein, wie es z.B. der Word Cinema Fund der Berlinale ist. Und es wird eine Förderung für die Entwicklung von eigenständigen Videospielen eingerichtet. Der Programmvorschlag für Creative Europe wird voraussichtlich im Oktober dem Kulturausschuss des EU-Parlaments zur endgültigen Abstimmung vorgelegt und muss danach vom Ministerrat angenommen werden. “Creative Europe baut auf den Erfolgen der Vorläuferprogramme auf. Mit Creative Europe wollen wir die grenzübergreifende Zusammenarbeit der kreativen Sektoren innerhalb und außerhalb der EU stärken”, sagt Xavier Troussard, seit 1. Juni 2013 neuer Leiter des MEDIA Programms bei der Kommission. Zuvor leitete der gebürtige Franzose die Einheit “Kultur, Politik und interkultureller Dialog” bei derselben Generaldirektion und war dort an der Konzeption von Creative Europe beteiligt. Troussard ist seit 1989 in verschiedenen Bereichen bei der Kommission für die Entwicklung der europäischen audiovisuellen Politik tätig.
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