Bilanz 2022: Über 29 Millionen Euro für Deutschland

Creative Europe fördert in 2022 die deutsche Branche in den Bereichen Content, Audience und Business

  • Wurde von MEDIA im Bereich "TV and Online Content" gefördert: "A World Divided" (c) Looks Film

Den Löwenanteil von fast 9 Millionen Euro können deutsche Produzent:innen für sich verbuchen, doch auch im europäischen Ranking hat die deutsche Filmbranche im Förderjahr 2022 ein glänzendes Ergebnis erzielt: 29 Millionen Euro von MEDIA gingen nach Deutschland, das sind etwa 10 Prozent der europäischen Fördermittel. Von dem Geldsegen aus Brüssel profitieren Filmfestivals- und märkte, der Filmverleih, Computerspiele, Fortbildungen und 200 Kinos in Deutschland. Deutsche Partner europäischer Kooperationen im Journalismus erhalten zusätzlich 5 Millionen Euro.

Den Großteil der MEDIA Gelder ging an Produzent:innen, die für die Entwicklung von Film- und Fernsehprojekten und Videogames sowie für Herstellung von TV-Projekten insgesamt 8.888.500 Euro für sich verbuchen konnten. Acht deutsche Firmen erhalten MEDIA Slate Funding, und in der Förderung für European Co-Development gab es vier Projekte unter deutscher Federführung sowie weitere 13, bei denen deutsche Unternehmen als Koproduktionspartner fungieren.

Mit Hilfe dieser Förderung entsteht zur Zeit „Petty Thieves“ von der Hamburger Fünferfilm, die das Drama zusammen mit Partnerfirmen aus Kroatien und Frankreich produziert. Der Debutfilm des kroatischen Filmemachers Mate Ugrin folgt Rio, einem jungen Mann, der sich mit Saisonjobs und kleinen Diebstählen in Ferienorten an der Adriaküste durchschlägt.

Deutsche Verleiher:innen und Weltvertriebe wurden 2022 von MEDIA mit knapp 4,1 Millionen Euro gefördert. Mit 1,7 Millionen zusätzlicher Unterstützung kamen 19 europäische Filme auf unsere Leinwände, darunter „Triangle of Sadness“ von Ruben Östlund (Alamode), und „Rimini“ von Ulrich Seidl (Neue Visionen).

Fast 3 Millionen Euro gingen an acht deutsche Filmmärkte und Vernetzungsangebote innerhalb und außerhalb Europas. Neu dabei seit 2022: “Europe! Voices of Women in Film at the Sydney Film Festival”, eine weitere Initiative von efp – European Film Promotion. Zurück auf der 2022er Förderliste: die deutsch-chinesische Koproduktions-Initiative „Bridging The Dragon“.

Von der neuen Förderung für Festival-Netzwerke profitierten in 2022 sieben deutsche Festivals, die sich an verschiedensten Netzwerken beteiligen, darunter das Filmfestival Dresden, dessen Leitung das „Europäische Netzwerk für Filmdiskurs“ ins Leben rief und dafür 399.000 Euro erhielt.

Die Berlinale erhielt in der neuen Förderlinie MEDIA 360° über 3,7 Millionen Euro. Hauptziel dieser neuen Förderung ist die Verbesserung von Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit erfahrener europäischer Player auf europäischer und internationaler Ebene.

Get Trained! Weiterbildung ist nach wie vor essentieller Baustein der MEDIA Förderung. Sieben deutsche Trainings erhielten 2022 insgesamt über 5,5 Millionen Euro, darunter auch ein Angebot für die Games-Branche: Der European Games Accelerator der Düsseldorfer SpielFabrique hat zum Ziel, Indie Game Studios in Sachen  Pitching, Finanzierung, Marketing und Vetrieb weiter zu professionalisieren.

Die genauen Zahlen für 2022 liegen noch nicht vor, aber in Deutschland gehören zur Zeit 199 Kinos mit 425 Leinwänden in 98 Städten zum Netzwerk Europa Cinemas. 2022 kamen drei neue Filmtheater dazu: der Rio Filmpalast in München, das CasaBlanca Art House im Bad Soden am Taunus und das Burgtheater in Ratzeburg. Jährlich werden die Kinos hierzulande mit ca. 2,5 Millionen Euro unterstützt.

Creative Europe fördert außerdem Branchenübergreifende Projekte im Bereich Cross Sektor. Deutsche Projekte konnten auch hier punkten:
Förderlinie „Creative Innovation Lab“: 1,68 Millionen Euro für zwei Projekte
Förderlinie „Defending News Media Freedom and Pluralism“: 3,1 Millionen Euro für das Projekt Media Freedom Rapid Response
Förderlinie „Journalism Partnerships“: 363.000 Euro für zwei Projekte

Alle detaillierten Förderergebnisse gibt es unter Förderung unter den jeweiligen Calls.
Quelle für die Statistiken: Creative Europe Desk Berlin-Brandenburg info@ced-bb.eu