Nach ersten Erkenntnissen der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle stieg die Zahl der Kinobesucher im größeren Europa 2023 auf rund 859 Millionen. Dies entspricht einem Anstieg von 18,1 % gegenüber dem Vorjahr und bedeutet 131,8 Millionen mehr verkaufte Eintrittskarten im Vergleich zu 2022. Diese Zahlen sind zwar ermutigend, liegen aber immer noch unter den vor der Pandemie durchschnittlich verzeichneten 1,11 Milliarden jährlichen Besuchern zwischen 2017 und 2019 (-22.9%).
Auch in der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich (EU27+UK) stiegen die Besucherzahlen 2023 auf geschätzte 784,7 Millionen, was einem Anstieg von 128,9 Millionen Eintrittskarten gegenüber dem Vorjahr entspricht und ein bemerkenswertes Wachstum von 19,7 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Im Vergleich zu den vorpandemischen Durchschnittswerten liegen die Zahlen hier um 20,1 % niedriger.
2023 wurde das Wachstum im europäischen Kinosektor, das die letzten drei Jahre kennzeichnete, durch die Streiks in der nordamerikanischen Filmindustrie, die sich aufgrund von Verzögerungen bei Produktion und Kinostart sowie verpassten Vermarktungschancen negativ auf das Gesamtergebnis auswirkten, in Frage gestellt. Die Nachwirkungen dieser Auseinandersetzungen werden voraussichtlich bis ins Jahr 2024 andauern und das Wachstum der Kinobranche weiter behindern, sodass sich bei Besucherzahlen eine neue Normalität einstellen könnte, die durch ein gemäßigteres Expansionstempo gekennzeichnet ist.
Der Artikel steht auf der Website der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle zur Verfügung und beinhaltet verschiedene Grafiken und Daten: https://www.obs.coe.int/
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