"Wir TV-Leute sind Adrenalin-Junkies; wer will, dass etwas zu Ende geht, sollte einen Film produzieren", erklärte US-Produzentengröße Carol Flint augenzwinkernd im Gespräch mit Brian Seth Hurst, das zuerst auf dem Programm der Open Session stand. Etwa 150 Zuhörer waren ins Berliner Abion Hotel am Spreebogen gekommen. Nach der Begrüßung von EPI-Leiter Lothar Mikos und Susanne Schmitt von der MEDIA Antenne Berlin Brandenburg verfolgten sie konzentriert dem Interview, in dem Flint über ihre Erfahrungen als TV-Produzentin ("The West Wing", "Royal Pains") sprach und spannende Einblicke in den Ablauf einer erfolgreichen US-Serien-Produktion gab.
Nicht weniger spannend war das anschließende Panel, das mit Klaus Zimmermann ("Borgia", "Transporter"), Jens Richter ("Lilyhammer"), Richard Fell ("Spies of Warsaw"), Jimmy Desmarais ("Les Revenants") und Marie Guillaumond Tenet (Artistic Director TF1) hochkarätig besetzt war. Neben Fragen nach den geeigneten Genres für ein internationales Publikum, dem Pitch oder dem optimalen Gesamtpaket, wurde auch das Thema Netflix und Amazon Studios diskutiert. Beide Unternehmen sind neue Auftraggeber für internationalen Serienproduktionen, dafür aber schon sehr erfolgreich und scheinen die Karten für Produzenten und Autoren neu zu mischen. Dies sei durchaus positiv zu sehen, so Jens Richter. Er glaubt, dass diese Entwicklung gerade für Autoren und Serien-Produzenten enorm spannend sei, da die neuen Player gegenüber ungewöhnlichen Ideen derzeit noch sehr aufgeschlossen wären. Für die US-Norwegische Koproduktion "Lilyhammer", so Richter, hätten gerade einmal zwei Seiten Ideenbeschreibung ausgereicht, um Netflix zu überzeugen. Ein wirkliches Patentrezept, um zu überzeugen gäbe es natürlich nicht, doch, und da waren sich alle nach zwei informativen und kurzweiligen Stunden einig, neue Ideen und innovative Storys seien der beste Weg, um Partner zu gewinnen.
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