Im post-sowjetischen Russland gibt es ein Phänomen abseits von Eisfischen, Matrjoschkas und Wodka: Die Garagensiedlung. Von außen unwirtliche Blechhütten bieten sie einer Vielzahl von Russen – vorwiegend Männern ein Refugium. Die Regisseurin Natalija Yefimkina hat es in ihrem ersten langen Dokumentarfilm erkundet und wurde für den Film mit dem Werner Herzog-Preis 2020 ausgezeichnet.
Nach eigenem Gusto und abseits aller Regeln, mit Erfindungskraft und Zähigkeit entstehen auf wenigen Quadratmetern alternative Lebensräume. Schrottsammler Ilja nutzt die Garage als Produktionsstätte, Roman für seine Wachtelzucht, Pavel schnitzt kunstfertig Heiligenfiguren, und Viktor hat seine Garage in jahrzehntelanger Arbeit um vier unterirdische Stockwerke ergänzt. Hier gibt es alles, und alles scheint möglich.
Die Garagen sind Ausdruck eines Rückzugs ins Private, eine Flucht vor dem Alltag. Hinter dem Polarkreis, in einer rauen Gegend, in der ein Bergbaukonzern der einzige Arbeitgeber ist, bleibt die Garage die letzte Möglichkeit zur Selbstverwirklichung – und kommt so viel fältig daher, wie die Träume ihrer Besitzer.
Die Regisseurin Natalija Yefimkina (*1983) wurde in Kiew als Kind russisch-ukrainischer Eltern geboren und zog 1995 mit ihrer Familie nach Deutschland. Nach dem Studium der Geschichte und Literatur in Berlin arbeitete sie als Regieassistentin und Produktionsassistentin bei Spielfilmproduktionen. Nach mehreren kurzen dokumentarischen Arbeiten ist GARAGENVOLK ihr erster langer Dokumentarfilm und ihr Debüt als Regisseurin.
Entwickelt mit MEDIA Slate Funding an Tamtam Filmproduktion.
Im Verleih bei Missing Films
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