"Ich hätte nie gedacht, dass ich einen Film in einem anderen Land machen würde," sagt der italienische Filmemacher Paolo Virzi von sich und ergänzt, "noch dazu in einer Sprache, die nicht meine Muttersprache ist." Aber auch schon seine Filme "Die süße Gier" (2014) und "La prima cosa bella" (2010) kamen in den USA ins Kino, und schließlich entdeckte er die Erzählung "The Leisure Seeker" des amerikanischen Schriftstellers Michael Zadoorian. Sie handelt von zwei alten Eheleuten aus Detroit, die noch einmal in ihren Campingbus steigen und auf der legendären Route 66 nach Kalifornien fahren. In seinem Film "Das Leuchten der Erinnerung" erzählt Paolo Virzi nun die Geschichte. In den Hauptrollen spielen zwei Schauspiellegende: Helen Mirren und Donald Sutherland.
Ella (Helen Mirren) und John (Donald Sutherland) sind schon viele Jahre verheiratet. Sie sind alt geworden, beide sind nicht mehr wirklich gesund, ihr Leben wird mittlerweile von Arztbesuchen und den Ansprüchen ihrer erwachsenen Kinder bestimmt. Um ein letztes richtiges Abenteuer zu erleben, machen die beiden ihr Oldtimer-Wohnmobil namens "The Leisure Seeker" flott und verlassen stillschweigend ihr Zuhause in Wellesley, Massachusetts. Verärgert und besorgt versuchen die Kinder, sie zu finden, aber John und Ella sind schon unterwegs auf einer Reise, deren Ziel nur sie selber kennen: die US-Ostküste hinunter, bis zum Hemingway-Haus in Key West. Nachts sehen sie sich ihre Vergangenheit auf einem Diaprojektor an, tags begegnen sie dem gegenwärtigen Amerika in amüsanten oder riskanten Situationen.
"Ich war anfangs etwas misstrauisch gegenüber einer Geschichte, die vom Alter handelt", gibt Helen Mirren zu. "Aber dann habe ich mir die Filme von Paolo Virzì angesehen, insbesondere DIE SÜSSE GIER ("Il capitale umano", 2013). Ich stellte fest, dass er eine leichte, geradezu witzige Art hat, an die weniger angenehmen menschlichen Themen heranzugehen. Paolos Stärke ist sein Realismus: er zeigt Menschen, die sich vielleicht albern, vielleicht heldenhaft benehmen, aber er wird dabei nie melodramatisch. Ich habe mich sofort in seinen Stil verliebt." Donald Sutherland stimmt zu: "Paolo ist feinfühlig, noch in den winzigsten, kompliziertesten Gesten. Sein Mitgefühl, sein ganzes Verständnis für die Welt gründet einfach darin, dass er jeden Menschen für eine Offenbarung hält."
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