THOR

Von Óskar Jónasson, Gunnar Karlsson, Toby Genkel bei Koch Media ab 11. April 2013

Der junge Thor lebt zusammen mit seiner Mutter in einem kleinen Dorf im hohen Norden und geht seiner Aufgabe als Schmied alles andere als begeistert nach; denn anstatt löchrige Töpfe zu flicken, träumt er davon, ein großer Krieger zu werden und eines Tages Seite an Seite mit seinem sagenumwobenen Vater in die Schlacht zu ziehen. Thor ist nämlich kein ganz normaler Junge, genau genommen ist er ein Halbgott und hat Odin, den König der Götter, zum Vater. Dieser lebt aber in der mythischen Stadt Walhalla und hat bislang kein Interesse an seinem irdischen Sohn gezeigt. Doch davon lässt sich Thor nicht entmutigen und trainiert mit einer selbst gebastelten Holzpuppe für den Kampf – dass sein hölzerner Gegner meistens gewinnt, braucht ja keiner zu wissen …
In Walhalla ist Odin damit beschäftigt, gefallene Krieger zu empfangen und zusammen mit ihnen ein nie enden wollendes Gelage zu feiern, das aus den Opfergaben der Menschen besteht.

Vor den Toren der Götterstadt versammelt sich eine Gruppe von Neuankömmlingen, unter die sich auch ein ungebetener Gast geschummelt
hat. Denn Sindri, der Zwerg, ist kein besiegter Held, er hat es lediglich auf Odins Gold abgesehen. Um an dieses zu gelangen, will er Odin die mächtigste Waffe der Welt verkaufen. Als Sindri Odin und seinen Kriegern
aber einen Hammer als diese präsentiert, erntet er dafür lediglich schallendes Gelächter. Nach einer kleinen Demonstration der magischen, sprechenden Waffe herrscht allerdings sprachloses Schweigen – der Hammer mit dem losen Mundwerk ist ein kleiner Angeber und prescht quer durch die Halle, wobei er die komplette Festtafel zerlegt und Odins Krieger vor Angst zitternd unter die Tische jagt.
Nun ist das Interesse des Göttervaters geweckt und er ist sogar bereit, das Gewicht des Zwerges in Gold für das mächtige Werkzeug zu zahlen. Als er den Hammer allerdings selbst ausprobiert und die Warnungen des Plappermauls, er solle zuerst lernen mit ihm umzugehen, achtlos in den Wind schlägt, fliegt der davongeschleuderte Hammer wie ein Bumerang zurück und trifft Odin unglücklich am Kopf. Zutiefst erzürnt lässt er den Zwerg Sindri unsanft nach draußen befördern und schleudert den Hammer mit aller Kraft von sich.
Wie es der Zufall will, landet die mächtigste Waffe der Welt mit einem markerschütternden Aufprall mitten in Thors Schmiede. Der angehende große Krieger ist zunächst etwas verwirrt, denn das langersehnte Zeichen seines Vaters scheint auf den ersten Blick eher für einen Schmied als für einen stolzen Helden geeignet. Doch das sprechende Werkzeug belehrt ihn schnell eines Besseren.
Als kurze Zeit später die Riesen zusammen mit Hel, der Herrin der Unterwelt, in das Dorf einfallen und die Dorfbewohner gefangen nehmen, erhält Thor die Möglichkeit, seinen Mut zu zeigen und seine kämpferischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Doch wie zuvor schon Odin muss auch der junge Halbgott feststellen, dass die mächtige Waffe hne Übung nur schwer zu gebrauchen ist. Mithilfe des neu gewonnenen Freundes kann er sich aber zumindest in Sicherheit bringen und beginnt sogleich mit dem Training, um seine Freunde befreien zu können.
Die Mächte der Unterwelt sind nicht nur zufällig auf dem Kriegspfad:
Den zutiefst beleidigten Zwerg Sindri führte sein erster Weg nach dem Herauswurf aus Walhalla zu Hel, um ihr von seiner mächtigen Waffe zu berichten und so vielleicht doch noch zu seinem Gold zu gelangen. Mithilfe des kleinen Ganoven gelingt es Hel sogar, Einblicke in Odins Tun zu erhalten. Für sie ist klar: Die Zeit ist gekommen, die Götter von Walhalla zu stürzen und die Herrschaft über die Welt an sich zu reißen.
Als Odin erfährt, dass sein eigener Sohn es mit den Riesen aufnehmen will, ist sein Interesse geweckt und er möchte Thor und seinen mächtigen neuen Freund, den Hammer, nach Walhalla mitnehmen. Selbstbewusst, wie Götter nun einmal, sind und mit väterlichem Stolz erfüllt, hätte er nicht im Traum damit gerechnet, dass sein Sprössling andere Pläne haben könnte. Dieser aber will auf direktem Weg in die Unterwelt einmarschieren, um die Gefangenen, zu denen auch seine treue Freundin Edda zählt, zu befreien. Doch an diesem unwirtlichen Ort hat die tückische Hel das Sagen und der junge Krieger trifft auf weit Gefährlicheres als Riesen und Höllenhunde, da fehlen sogar dem Hammer die Worte … Aber Thor und sein sprechender Freund lassen sich nicht entmutigen und setzen alles daran, die Königin der Unterwelt zu besiegen, Edda zu befreien und Walhalla zu retten.