Zwei Herren im Anzug

Von Josef Bierbichler, X Verleih, 22.3.

Mit großer Wucht und hoch poetisch zeigt Autor, Regisseur und Schauspieler Josef Bierbichler in ZWEI HERREN IM ANZUG nach Motiven seines erfolgreichen Romans MITTELREICH ein Familienepos, in dem gleichzeitig deutsche Geschichte von 1914 bis heute und ein großes Stück Heimat erzählt wird. Birbichler, der für den Film Regie führte und das Drehbuch schrieb, ist auch in der Hauptrolle des "Pankraz" und des "Seewirts" zu sehen.

Es ist das Jahr 1984 und es ist am Ende des Sommers.
Im ausgedienten Tanzsaal eines ehemals traditionsreichen Gasthauses am See, haben der Wirt und Bauer Pankraz und sein 35-jähriger Sohn Semi gerade die letzten Gäste verabschiedet, die zum Leichenschmaus zu Ehren der verstorbenen Frau und Mutter Theres erschienen waren.
Nun sitzen Vater und Sohn in erzwungener Gemeinschaft beisammen und unterhalten sich über die Vergangenheit: 1. und 2. Weltkrieg, alliierte Besatzung, der erste Traktor, Kalter Krieg, Wirtschaftswunder, Flüchtlinge, Studentenunruhen, die Familie. Alles kommt stockend und sehr persönlich zur Sprache und (für den Zuschauer) ins Bild.
Zwei unbekannte, vornehm gekleidete Herren begleiten die Zuschauer vom späten Nachmittag an bis in die anbrechende Nacht hinein als zwar ungebetene, aber doch eindringliche Stichwortgeber ihres familiären Erinnerns über einen Zeitraum von 70 Jahren.