VON MENSCHEN UND PFERDEN

Von Benedikt Erlingsson, NFP, 19.2.

In einem abgelegenen Tal in Island beobachten Nachbarn einander, als wäre Intimität die wertloseste Nebensache der Welt. Der erste offizielle Besuch von Kolbeinn (Ingvar Eggert Sigurðsson) bei der jungen Witwe Solveig (Charlotte Bøving) wird folglich streng überwacht - aus Distanz und mit entsprechend vielen Ferngläsern. Solveigs Hengst Brúnn und Kolbeinns Stute Grána interessiert das wenig. Unter Beobachtung aller kommen die Isländer-Pferde zu genau der Sache, an die die frisch Verliebten kaum wagen zu denken.
VON MENSCHEN UND PFERDEN ist ein Film über die Liebe, in all ihren Formen und ihren Irrungen und Wirrungen. Aus dem Blickwinkel der Pferde betrachtet erscheint das Verhalten der Menschen geradezu tragisch-komisch bis absurd. Das Spielfilmdebüt des isländischen Schauspielers und Theaterregisseurs Benedikt Erlingsson betört durch fantastische Bildwelten, schrägen Humor und einem Faible für skurrile Gestalten - sowohl bei den Menschen als auch den Pferden. Der witzig-charmante Episodenfilm war Islands Kandidat für den Oscar(c) als Bester nicht-englischsprachiger Film.