VIOLETTE

Von Martin Provost bei Kool Filmdistribution ab 26. Juni

Sie war ein Bastard, hässlich, und stand dazu. Sie war bisexuell und ging bei ihren Affären aufs Ganze. Sie nahm beim Schreiben kein Blatt vor den Mund, erfand eine eigene Sprache für weibliche Sexualität und verschwieg nichts in ihren autobiografischen Werken, weder die Jugendliebe zu Isabelle noch die Abtreibung, mit der sie sich während des Kriegs für ein selbstbestimmtes Leben entschied - doch ihr Verlag zensierte das Buch und brachte sie damit an den Rand des Wahns...
Wer war diese Frau, die ihre Zeitgenossen provozierte und trotz Armut extravagant auftrat? Martin Provost stieß auf Violette Leduc, als er seinen Film über die verkannte Malerin SÉRAPHINE vorbereitete.
Nach der Lektüre von "Die Bastardin" stand fest: Die große Dichterin verdient ihren eigenen Film! Sein Porträt enthüllt die wahre Violette hinter der Fassade der skandalösen Frau. Sie war gewiss kein leicht zu ertragender Mensch, exaltiert, kapriziös und selbstbezogen. Doch vor allem war sie unsicher und hungerte nach Liebe. Dabei geriet sie oft an den Falschen - und brauchte die Einsamkeit, um zu schreiben. Mit großem Feingefühl inszeniert Provost in herrlich verschatteten Bildern den langen Weg der Pionierin vom Dunkel der Nachkriegsjahre ans Licht.